, Riedel Stefan

TSV goes Erfurt

TSV goes Erfurt: Die WU12 und WU14 starten in die Vorbereitung zur anstehenden Hallensaison.                                                

Die Anreise

Es ist 08:35 und die 19 Mädchen der WU12 sowie der WU14 des TSV Bemerode sitzen im IC in Richtung Erfurt. Es geht zum Erfurter HC, der zum Krämerbrücken Cup geladen hat, welches sich als perfekte Vorbereitung für die anstehende Hallensaison herausstellen soll. Erfreut stellen Trainer und Betreuer fest, dass die Müdigkeit die Kinder noch im Griff hat, was eine sehr entspannte und ruhige Fahrt verspricht. Nun buchen wir Deutsche Bahn aber nicht der hübschen Waggons wegen, sondern begreifen solche eine Reise durchaus auch als Abenteuerurlaub. Also haben wir uns ein ganz besonderes Schmankerl in die Reise hineinkonfiguriert: Einen Anschlusszug ab Halle mit wenigen Minuten Zeit zum Umsteigen! Tatsächlich wurde es spannend, als wir Köthen (ja, wirklich, Köthen!!) mit einigen Minuten Verspätung passierten. "Minus mal Minus gibt Plus" wusste schon mein Mathelehrer. Da auch unser Anschlusszug ab Halle in Richtung Erfurt ebenfalls verspätet war, passte wieder alles. Ein großes Lob möchte ich an dieser Stelle dem Schaffner aussprechen, der mit dem Zugführer des ICE sicherheitshalber ausgehandelt hat, dass er wartet, bis unsere Mädels sicher auf ihren Sitzen weilen. MEGA!

Hallo Erfurt!

In Erfurt angekommen, ging es Schlag auf Schlag: Gruppenkarten für den ÖPNV kaufen, Taschen in der Unterkunft abladen und ab in die Turnhalle der Walter-Gropius-Schule. 16 Minuten dauerte der Transfer mit der Straßenbahn durch das wirklich wunderschöne Erfurt. Wer Erfurt bislang noch nicht besucht hat, sollte diesen Flecken Erde in die nächste Reiseplanung integrieren. Es ist dort wahnsinnig sauber, ein wunderschönes Gebäude reiht sich an das nächste und wer die Augen offenhält entdeckt sämtliche Figuren des Kinderkanal (Kika). So konnten wir der Maus und dem Elefanten guten Tag sagen. Einzelne hatten sogar die Gelegenheit von Bernd dem Brot zu erfahren, wie man die komplette Nacht von Sendeschluss bis zu den Morgennachrichten durchmachen kann. Wirklich beeindruckend ist auch der Domplatz, klar dominiert vom Erfurter Dom, der auf eine etwa 1300 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann. Wer ein kleines Päuschen einlegen muss, findet in einem der Restaurants rings um den Domplatz ein lauschiges Plätzchen, um dort ein kühles Kaltgetränk mit traditioneller Küche zu genießen.    

Ok, unser Ansinnen war es, ein schönes Hockeyturnier zu spielen und nicht einen neuen Reiseführer zu schreiben...

Jetzt geht's loooooos!!

Wir waren zu Gast beim Erfurter Hockeyclub, der uns herzlich willkommen hieß. Es fehlte schlicht an nichts. Jeder Verein hatte eine geräumige Kabine und einen Kasten Wasser. Das Buffet lies keine Wünsche offen! Es gab Wiener mit reichlich Salat-Auswahl, Sandwiches, Kuchen und Obst. Die Organisation war von vorne bis hinten perfekt, sodass es keine nennenswerten Verzögerungen gab. 

Insgesamt hatte jedes Team sechs Spiele à 18 Minuten zu bestreiten, die sich von Samstag-Nachmittag bis Sonntag-Mittag erstreckten. 

Die Gegner unserer WU12 hießen:

  • Hannover 78
  • Erfurter HC
  • HCLG (Leipzig)

Die WU14 bekam es mit folgenden Mannschaften zu tun:

  • Hannover 78
  • Erfurter HC
  • ATV Leipzig

Und ja, es richtig: Du fährst durch die halbe Republik, um ein Stadt-Derby gegen 78 auszutragen.

Die WU12 spielte vier Partien, von denen zwei gewonnen werden konnten. Gegen den HCLG aus Leipzig gab es ein 3:0. Erfurt war schon schwerer zu knacken. Aber auch dieses Spiel entschied die WU12 mit 2:0 für sich. Gegen 78 durften wir zweimal antreten, wobei wir die einzige Niederlage des Turniers mit 0:1 hinnehmen mussten, im Rückspiel aber noch unglücklich eine 1:0 Führung aus der Hand gaben. Das Spiel endete 1:1. 

Die WU14 spielte zwei Mal gegen Erfurt. Erfurt war unser Überraschungsei und somit nur schwer auszurechnen. So konnten wir ein Spiel mit 3:2 für uns entscheiden, mussten aber das zweite mit 2:1 verloren geben. Im dritten Spiel des Tages ging es gegen Hannover 78, das wir lange bei einem 1:0 halten konnten. Kurz vor Schluss gab es dann doch noch das Unentschieden. Spoiler: Zwei Punkte verloren, Kampfgeist gewonnen, denn hinten ist die Ente fett. Abgerechnet wird zum Schluss und Abseits ist, wenn der Schiri pfeift.

Am Ende war vor allem der Trainer mehr als zufrieden. Aber auch die mitgereisten Schlachtenbummler mussten sich die Augen reiben, denn beide Mannschaften hatten gerade mal drei Trainingseinheiten in der Halle absolviert. Jede auf dem Platz kannte ihre Aufgabe, die sie phantastisch ausfüllte. Kommandos von der Seitenlinie waren eher spärlich gesät, was ebenfalls ein Zeichen für die mannschaftliche Geschlossenheit, Kampfgeist und ein hervorragendes Zusammenspiel ist.

Abends ging es dann zum Italiener, wo wir den Abend bei Pizza, Spaghetti und lokalen Spezialitäten "offiziell" beschlossen.

TSV GO!

Der Morgen startete mit einem Geburtstagsgruß für unsere Valentina von der WU14, die nun passenderweise 14 Lenze zählt. Gestärkt mit einem tollen Frühstück ging es wieder in die Bahn, um den zweiten Spieltag zu begehen. Und der hatte es in sich.

Die WU14 hatte noch drei Spiele auf dem Zettel:
Zwei Spiele waren gegen ATV Leipzig und eines gegen 78 zu bestreiten. Die Spiele gegen den ATV konnten mit 6:0 und 8:0 gewonnen werden. Da aber auch 78 ähnliche Ergebnisse eingefahren hat, sind Aussagen über das anstehende Duell Glaskugelleserei. Nun kam es also zum WU14-Stadt-Derby. Das Hinspiel war ein hart umkämpftes 1:1, was eine spannende Partie versprach. Dass das aktuelle Sportstudio nicht auftauchte, um das Spiel live zu übertragen, konnte sich niemand so richtig erklären. Das Spiel hielt, was es versprach: Es war spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Als die Kugel beim Stand vom 1:0 für unseren TSV noch von der Torlinie gekratzt wurde, standen viele Herzen für einen Moment still. Das war sicherlich eine der besten Mannschaftsleistungen, die die WU14 auf den Platz zauberte. So blieb es auch beim 1:0, was schon alleine aufgrund der Leidenschaft und des unbändigen Willens mehr als verdient war.

Und diese Leistung hat sich auch am Ende gelohnt, denn wir machten nur auf Grund des Torverhältnisses "nur" den zweiten Platz hinter Hannover 78.

Für die WU12 verlief es ähnlich. Noch zwei Spiele waren zu gehen. Das Spiel gegen den HCLG konnte 4:0 entschieden werden und das gegen Erfurt mit 2:0, sodass ebenfalls der zweite Tabellenplatz erreicht wurde. Wie die WU14 lies auch die WU12 Ihr Herz auf dem Platz. Alle Spiele wurden mit Leidenschaft geführt, sodass alle Mädels mit erhobenen Kopf und breitem Kreuz die Heimreise antreten konnten. 

Der TSV: EIN TEAM!

Was nimmt man jetzt von so einer Tour mit? 

Auch wenn in diesem Bericht von zwei Mannschaften die Rede ist, war das wieder ein "Zusammstag". Schon im Frühjahr waren wir mit beiden Mannschaften im dänischen Odense und im Sommer bei Z88 in Berlin  unterwegs, was bei einem Altersunterschied von zwei Lebensjahren nicht unbedingt gut gehen muss. Doch die Mädels bewiesen einmal mehr, dass der TSV Bemerode EIN Team ist. Wenn man sich den Umgang der Kinder untereinander anschaut, geht einem förmlich das Herz auf! 

Spielerisch kann man feststellen, dass sich der TSV nicht verstecken muss. Wo man sich in der C- und D-Jugend noch weit hinter den Stadtrivalen wähnte, kann man feststellen, dass die Arbeit von unserem Trainerteam Marion und Michael Früchte trägt und wir hier nicht nur auf Augenhöhe unterwegs sind. Nach der kurzen Trainingszeit ist ein derartig starker Auftritt nicht selbstverständlich, was jetzt natürlich im Liga-Betrieb zu untermauern ist (#NoPressure).
 
Großartig war aber auch der Support der Eltern, die die Mannschaft, Betreuer und Trainer vor Ort und auch abseits der Spielstätte unterstützten! Das ist aus Trainer- und Betreuersicht nochmal ein Sahnehäubchen auf ein solches Event. Dieser Support ist einfach klasse!

Und wo wir von den Trainern sprechen: Da unsere Marion leider kurzfristig krank wurde, musste Michael alle zwölf Spiele coachen. Das er noch eine Stimme hat, grenzt an ein Wunder, sodass er sich eigentlich den Beinamen "The Voice" verdient hat. 

Falls der FEhlrt3ufel zugeschlagen hat, bitten wir um Entschuldigung und freuen uns über einen kleinen Hinweis. 

Liebe Grüße aus dem Betreuerkeller